Unsere Trachtenvielfalt
Die (erneuerte) Böhmerwäldler Festtagstracht
Die von uns normalerweise getragene Böhmerwäldler Festtagstracht ist bei den Frauen ein einfarbiges, eher schlichtes Dirndl. Die Besonderheit sind die langärmlige, aufwendig in Handarbeit gesmokten Bluse sowie zueinander passend ein Schultertuch und eine Schürze. Beim Kirchgang tragen die verheirateten Frauen ein schwarzes Kopftuch, das man auf dem unteren Bild sehen kann. Unverheiratete Mädchen tragen eine Goldhaube.
Die Männertracht besteht aus einem gesmokten Hemd, einer Lederhose, einer bestickten Weste und einem roten Halstuch. Ergänzt wird dies mit einem Hut und einem schwarzen Janker aus Wollstoff.
Die Böhmerwälder Festtagstracht hier mit Ingrid Heigl und Michael Stempfhuber auf dem Gredinger Trachtenmarkt.
Die Budweiser Tracht
Die Budweiser Festtracht wurde bis 1946 in der Sprachinsel und im Umland von Budweis getragen. Es handelt sich um eine Miedertracht mit einem meist bunten Leibteil. Das Mieder kann aus verschiedenen Stoffarten gefertigt werden. Das Mieder ist vorne offen und an Miederhaken oder in Miederlöchern geschnürt. Der Latz war früher goldverziert und bestickt.
Zur Tracht wird eine reinseidene Schürze getragen. Sie war im allgemeinen bunt, hell pastell oder dunkler gestreift und hatte in die Streifen eingewebte Blumenmuster.
Mit Puffärmeln bis zum Ellbogen war die „Budweiser Bluse“ („Pfoad“) zu sehen. Schulterplatten und Stehkrägelchen sind mit Weißstickerei verziert, die Ärmel haben ein Bündchen mit Spitzenverbrämung und sind an der Schulter gesmokt und bestickt.
Zur Tracht werden weiße Kniestrümpfe („Stutzen“) und schwarze Halbschuhe getragen, außerdem ein Körbchen oder ein „Zöger“ und zum Kirchgang Fingerhandschuhe, Wachsstöcklein und Gebetbuch. Der oder mehrere „Interschekiedl“ wurde(n) unter dem Kittl getragen, heute wird der weiße Unterrock gerüscht.
Die Tracht, die man rechts auf dem Foto sieht, ist eine erneuerte Budweiser Tracht.
Wallerner Tracht
Die Tracht links auf dem Bild oben ist aus Wallern (heute Volary), eine Stadt in Südböhmen in der Nähe von Prachatitz im heutigen Tschechien.
Wallern war bekannt für seine Holzbauten und Mühlen.
Die Besonderheit zeigte sich allerdings in den Trachten der Frauen. Durch die Muster des Stoffes spiegelte sich die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Mühle wieder, das insbesondere im Rockteil gut zu erkennen ist. Meist waren es quadratische Formen und zwei bis drei Farben, die ein Stoffmuster ausmachten.
Böhmerwäldler Trachtennähwoche
Die Teilnehmerinnen der jährlich stattfindenden Nähwoche (veranstaltet durch den Deutschen Böhmerwaldbund e.V.) in Lackenhäuser, bei der unter den Leitung der Bundesfrauenreferentin Erika Weinert gezeigt wird, wie man sich selbst alle Trachtenteile nähen kann.
Termine und Anmeldeinformationen für alle Interessierten unter der Rubrik Termine.