Oktoberfest Trachten- und Schützenzug (17.09.2017)


Mit 2 kraftvollen Schlägen auf das erste Bierfass im Schottenhammel Zelt eröffnete Oberbürgermeister Dieter Reiter am 16. September pünktlich um 12:00 Uhr das 184. Münchner Oktoberfest. Mit den Worten „Ozapft is“ begann in München für 18 Tage wieder der Ausnahmezustand. Nach dem Einzug der Wiesenwirte in die verschiedenen Zelte kehrten die Wagen in die jeweiligen Brauereien zurück. In der Augustiner Brauerei begann dann für einige Mitglieder der Orts- und der Sing-und Volkstanzgruppe München die Arbeit. Hans Slawik, Michael Stempfhuber und Ingrid Heigl holten die Requisiten für den Wagen bereits am Vormittag aus einem Bauernhof in der Nähe von Dorfen, wo diese gelagert waren. Die Bodenplatten, das Haus, Geländer und Türchen mussten verschraubt werden. Ein Tisch und 2 Bänke wurden auf den Wagen gehievt, Rudi Saiko war schon am Tag vorher damit beschäftigt, die kräftig gelben Sonnenblumen zu arrangieren und zu hübschen Gebinden zu stecken. Lois Schaffner konnte nicht nur mit gutem Rat sondern vor allem tatkräftig beim Wagenaufbau mitwirken. Dargestellt wurde auf dem Festwagen die Holzschuhschnitzerei und Franz Pollak brachte seine Hoazlbank mit und war am Sonntag auch der Hauptdarsteller auf dem Wagen, auf dem viele Paare alte und verschiedene Holzschuhe zur Dekoration hingen. Zum Schluss wurden noch die Blumengestecke angebracht und Erika Weinert sorgte wie schon in den Jahren vorher für das leibliche Wohl, die Brauerei spendierte einen Kasten Bier.

Am Sonntag dann wie immer Aufstellung in der Steinsdorfstraße. Angesagt war 9:30 Uhr, aber mit Zugnummer 49 standen wir wieder bis ca. 11:15 Uhr. Zu allem Unglück war es kalt und nieselte, was Erinnerungen an den Wiesenzug vor 6 Jahren hervorrief, wo wir durchgefroren und aufgeweicht auf dem Oktoberfestgelände einliefen. Doch Petrus meinte es gut und es wurde trocken. Verstärkt wurde die Münchner Gruppe von Mitgliedern der Spielscharen aus Eppelheim, Esslingen und Nürtingen. Es waren immerhin 31 Personen aus Baden Württemberg, die den Böhmerwäldler Marschierern zu einer stattlichen Gruppe verhalfen. Viele Junge waren wie auch die Älteren nicht begeistert, so lange in der Kälte zu stehen, doch endlich ging es los. Gut gelaunt zogen wir von der Isar durch die Maximilianstraße, wo immer die Kameras aufgebaut sind, über den Odeonsplatz, ein Stück in die Ludwigstraße, wendeten hier und marschierten weiter über den Stachus, die Sonnenstraße, Schwanthalerstraße bis auf die Festwiese. Fröhlich winkend grüßten wir die Zuschauer am Straßenrand und auf den Tribünen. Es war ein prächtiges Bild, die vielen verschiedenen Trachten, Pferdegespanne und Festwägen bzw. Kutschen mit den Honoratioren anzusehen. Die Musikkapellen vor und hinter uns im Zug erleichterten mit ihren Trommeln und flotter Marschmusik, dass wir die 7 km lange Strecke wieder in rekordverdächtigem Tempo bewältigt haben. Vor allem für die Kinder war es eine große Herausforderung. Ziel war das neue Festzelt Marstall, wo für die Mitwirkenden genügend Plätze reserviert waren und der Mann von Obfrau Ruchty bereits mit den Bier-und Hendlmarken wartete. Das gut gekühlte Bier rann schnell durch die durstigen Kehlen und die knusprig gebratenen Hendl und Riesenbrezen schmeckten allen. Die Kinder und die auswärtigen Damen wurden außerdem noch mit je einem Oktoberfestherzerl belohnt, die am Vortag unter Schwierigkeiten in den Securitybereich verbracht wurden. Glücklich, dass alles wieder so gut gelungen war, saßen wir alle zusammen im Bierzelt und freuten uns über die Musik und das Zusammensein.

Am Nachmittag löste sich gegen 16.00 Uhr die Gruppe langsam auf, den Württembergern stand ja noch ein langer Heimweg bevor. Wir Münchner bedanken uns ganz herzlich, dass sie diese Strapazen erneut auf sich genommen haben. Aber es hat sich gelohnt und uns wieder ein Stück weiter zusammen geschweißt, weil wir solche Riesenaktionen nur noch gemeinsam stemmen können.
Mit dem Versprechen, dass sie uns auch beim nächsten Wiesenumzug wieder unterstützen werden, fuhren sie nach Hause. Vielen Dank für eure großartige Unterstützung und herzlichen Dank an alle Helfer, die mitgeholfen haben, dass es wieder so ein tolles Erlebnis wurde. Schön war`s!

Renate Ruchty