OG München: Monatstreffen am 13.11.2016

Zum Monatstreffen an den herbstlich geschmückten Tischen im Adalbert-Stifter-Saal konnte Obfrau Ruchty wieder eine stattliche Menge von Gästen begrüßen. Der Grafinger Filmemacher Robert Kristen mit Gattin Hilde Gast hatte an diesem Sonntag einen Film zum Thema „Heimat“ dabei.

Begrüßt wurde nach der Wahl der neuen Bundesvorsitzenden Birgit Kern im Oktober nun auch der neue stellvertretende Bundesvorsitzende Hans Slawik und Obfrau Ruchty bedankte sich herzlich dafür, dass wir nun auch aus Bayern einen kompetenten Vertreter im Gremium haben. Ebenso wurde Ehrenvorsitzende Irmgard Micko willkommen geheißen.
Für das leibliche Wohl sorgte die Wirtin des HdO, Annerose Kloos.
Nach der Begrüßung fand eine Totenehrung für die in diesem Jahr verstorbenen Mitglieder statt und alle Anwesenden erhoben sich hierzu von ihren Plätzen.
Dann begann der Film und das Thema „Heimat“ ist angesichts der vielen Flüchtlinge aus aller Herren Länder so aktuell wie seit dem Kriegsende, als unsere Mütter und Väter aus der alten Heimat vertrieben wurden, nicht mehr. Es wurde veranschaulicht, welch wechselhafte Perioden in der Geschichte Bayerns unter den verschiedenen Herrschern stattfand.
Die Gründung von München durch Heinrich den Löwen an der belebten Salzstraße, die zu Wohlstand und einer raschen Entwicklung der kleinen Siedlung führte, der Bau der neuen und der Abriss bzw. das Abfackeln der alten Brücke, die dem Bischof von Freising erhebliche finanzielle Gewinne bescherte, wurde gezeigt. Schon früh fand in München 3 Mal im Jahr eine Dult statt, bei der Fieranten den Bürgern ihre Ware feilboten. Es wurde Bericht erstattet über die Schlacht gegen Napoleon, bei der am 3.12.1800 in Hohenlinden viele Soldaten ihr Leben lassen mussten, vom Aufstand der Tiroler 1809 am Berg Isel unter Andreas Hofer und der Völkerschlacht von Leipzig im Jahr 1813, die den Untergang Napoleons besiegelte.
Ein wichtiger Punkt für die Entwicklung der Stadt München war die Hochzeit des Bayernkönigs Ludwig I mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12.10.1810, die mit großem Pomp auf der später nach Therese benannten Wiese stattfand. Das Volk wurde in der Innenstadt zu einem reichlichen Mahl eingeladen, die Festgäste auf dem Gelände der heutigen Wiesn. Bereits bei dieser Hochzeit fand ein Pferderennen und ein Viehmarkt statt, die Vorläufer der Landwirtschaftsausstellung sind.
Zur Silberhochzeit im Jahr 1835 wurde 10 Tage ein großes Fest gefeiert, das nun jährlich wiederholt wurde, wegen der Witterung aber in den September vorverlegt wurde. Heute besuchen jährlich annähernd 6 Mio. Gäste das Spektakel Oktoberfest, das auf diese Hochzeit zurückgeht.
Therese war sehr beliebt bei der Münchner und bayerischen Bevölkerung und hielt ihrem Mann trotz etlicher Eskapaden mit den hübschen Mädchen aus der Schönheitsgalerie in Nymphenburg und vor allem mit der Tänzerin Lola Montez die Treue. Sie schenke ihrem Mann 9 Kinder. Sohn Otto, der später König von Griechenland war, inspirierte zur Bautätigkeit von Säulenhallen und Bauwerken am Königsplatz, die an den griechischen Baustil erinnern.
König Ludwig I. schuf in München Bauwerke wie die prachtvolle Ludwigsstraße mit Siegestor, Universität und Staatsbibliothek und ließ die Bavaria errichten, die noch heute über der Festwiese thront. Auch der Bau der Befreiungshalle, der Wallhalla, der Bau der ersten deutschen Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth sowie der Bau des Main-Donau-Kanals erfolgte unter seiner Ära.
Später machte München Schlagzeilen als Hauptstadt der Bewegung und eine unheilvolle Zeit brach an. Die Stadt lag nach dem Krieg zerbombt und in Schutt und Asche. Die Bürger waren nicht nur mit ihren kaputten Häusern konfrontiert, auch der Anstrom von Millionen Vertriebenen aus dem Sudetenland, Schlesien, Ostpreußen usw. machte der Bevölkerung zu schaffen und musste bewältigt werden.
Da diese Leute jedoch die gleiche Sprache hatten, meist katholisch waren und zudem außerordentlich fleißig, begann sich die Stadt bald zu erholen und erstrahlte bald in neuem Glanz. Heute ist München nicht nur die beliebteste Stadt im Süden Deutschlands sondern auch wirtschaftlich erholt und an der Spitze. Viele Vertriebene fanden in München eine neue Heimat und fühlten sich bald wohl und heimisch hier. Sie haben, wie so viele auch jetzt eine neue Heimat gefunden und sind hier glücklich.
Der Film fand großen Applaus.
Nach Bekanntgabe der nächsten Termine löste sich die Schar der Gäste diesmal relativ schnell auf, weil die Mitglieder der Sing-und Volkstanzgruppe am gleichen Tag in Pfaffenhofen noch einen Auftritt zu bestreiten hatte.

R. Ruchty