Narrhalla im Stiftersaal: Faschingsball der Böhmerwäldler in München
Sudetendeutsche Zeitung, KULTUR (Folge 9, 03.03.2017)

Im Sudetendeutschen Haus in München fand am Faschingssonntag der große Faschingsball der Böhmerwäldler statt. Die Original Siebenbürger Blaskapelle München lieferte die Musik. Die Narrhalla Oberschleißheim aus dem Norden Münchens sorgte mit Tanzeinlagen für ausgelassene Faschingsstimmung und zeichnete Heimatpflegerin Zuzana Finger und Peter Groß vom Sudetendeutschen Haus mit ihrem Saison-Orden aus. Mitglieder der Böhmerwäldler Sing- und Volkstanzgruppe München traten mit einem genial choreographierten Tanz auf. Für das leibliche Wohl sorgte Annerose Kloos, die Wirtin der Gaststätte „Zum Alten Bezirksamt“ im Haus des Deutschen Ostens München.


Fröhlich marschierte die Narrhalla Oberschleißheim mit Prinzenpaar und Garde in den Stifter-Saal. Daniela I. und Nikolas I., legten einen märchenhaften Walzer hin. Danach zeichnete das Prinzenpaar mit dem diesjährigen Orden zwei verdiente Mitarbeiter des Sudetendeutschen Hauses aus, die schon oft den Faschingsball der Böhmerwäldler bereichert hatten: Heimatpflegerin Zuzana Finger und Hausmeister Peter Groß. Die Narrhalla Oberschleißheim, aktiv in ihrer 26. Saison, zeigte ebenfalls ein Karneval-Tanzprogramm.



Närrisch war auch der Auftritt der Sing- und Volkstanzgruppe der Böhmerwäldler München: Ganz in Schwarzweiß führten sieben Böhmerwäldler einen akrobatischen Strumpfhosentanz vor. Der Gag war, daß jeweils zwei Tänzer durch eine Strumpfhose verbunden blieben. Die Zuschauer erlagen so dem optischen Eindruck, daß manch einer der Tänzer drei, ein anderer keine Beine hatte. Zusätzlich imitierten die Tänzer Tanzstile wie klassisches Ballett oder den südkoreanischen Gangnam-Style. Das Publikum spendete Riesenapplaus wie auch zuvor für die Narrhalla Oberschleißheim.

Obfrau Renate Ruchty, hatte eingangs die vielen maskierten Gäste begrüßt, deren Anzahl im Lauf des Abends die 120 überschritt. Gleich zu Beginn schmetterte die Original Siebenbürger Tanzkapelle los, und die Tanzpaare stürmten das Parkett. Denn alle wollten das Tanzbein schwingen, mal zu schnellen Rhythmen, mal zu beschaulicher Weise. Im Publikum waren viele Landsleute, allerdings oft bis zur Unkenntlichkeit maskiert: Cowboys, Hexen, Clowns, Prinzessinnen, Gespenster, Gärtner, Teufel, Indianer, Pinguine, ein Eisbär und ein Zebra, ein FBI-Mann mit kugelsicherer Schutzweste, ein Vampir und ein Schiffskapitän.
Der Einfallsreichtum wurde belohnt: Bei der großen Maskenprämierung wurden die schönsten Kostüme gekürt. Die Jury wählte als erste Sieger Bettina und Thomas Lange als Pinguin- Paar. Auf den zweiten Platz kam Julia Lösch als heisere Hexe und auf den dritten Ulli Moll als überzeugender Graf Dracula. Die maskierten Gäste tobten sich lange auf dem Tanzparkett aus und stärkten sich anschließend am Buffet bei Annerose Kloos.

Der großartig organisierte Faschingsball der Böhmerwäldler mit dem fantastischen Auftritt der Narrhalla Oberschleißheim, einer bayerischen Faschingsgarde, wurde zu einem grandiosen Spektakel für mehr als 120 Gäste im Sudetendeutschen Haus.
Bilder/Text: Susanne Habel