Jakobitreffen in Lackenhäuser 2016

Bericht über das Jakobitreffen der Böhmerwäldler in Lackenhäuser und auf dem Dreisessel vom 30. bis 31.07.2016

Ganz früh am Samstag starteten wir die Reise mit dem Bus nach Lackenhäuser. In Moosburg Süd stiegen Martina und Andi noch dazu. Nachdem Martina uns einen Marmorkuchen mitbrachte, verschwand auch die „Morgenmuffelstimmung“. Dann waren wir bereit zu singen: Die spontane Probe im Bus klappte bestens und sogar andere Lieder kamen hinzu.

Mit aufgewärmter Stimme kamen wir am Adolf-Webinger-Haus an. Kurz darauf sahen wir unsere brasilianischen Freunde wieder: Familie Stöberl aus Curitiba, die ein Jahr in Heidelberg leben durfte und Ende August nach Brasilien zurückkehren wird. Die Vorfahren von Paulo Stöberl wanderten von Hammern nach Brasilien aus und er pflegte die Tradition der Familie in Südbrasilien. Der ehemalige Tanzleiter der Gruppe aus München, Rudolph Wurscher, hatte die Familie in Brasilien kennengelernt und sie schlossen damals eine enge Freundschaft. Rudolph unterstützte die brasilianische Gruppe bei der Anfertigung der Böhmerwaldtracht, die die Gruppenmitglieder bis heute stolz tragen.

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Am Mahnmal trafen wir die Böhmerwäldler aus Baden-Württemberg, um das 40-jährige Jubiläum des Mahnmals zu feiern. Das Wiedersehen am Mahnmal ist immer ein besonderer Moment für uns alle. Es ist so ein idyllischer Ort mit dem Rauschen des Bächleins mitten im Grünen des Waldes, umgeben von Sonnenstrahlen, die an diesem besonders schönen Sommertag durch die Bäume hindurchstrahlten. Dort sangen wir gemeinsam einige Lieder und trotz fehlendem Mikrofon sprach der Oberbürgermeister von Passau Herr Jürgen Dupper mit seiner starken Stimme über den hohen Wert der Patenschaft zwischen der Stadt Passau und dem Böhmerwaldbund.

Danach begaben wir uns zu unserer schon bekannten Unterkunft – das Haus Rita – um Mittag zu essen und die Zimmer zu beziehen. Um 13.00 Uhr fuhren wir wieder zum Adolf-Webinger-Haus zur Eröffnung der Ausstellungen „Böhmerwäldler Brauchtum“ des Frauenarbeitskreises Bayern des DDB und daran schloss sich eine Lesung des Bundesvorsitzenden Ingo Hans und seiner Frau Frederike über Sepp Skalitzky an. Dort verbrachten wir den Nachmittag: einige von uns genossen den leckeren Kuchen, andere ratschten, andere wiederum machten einen Spaziergang oder spielten Ping-Pong. Ach ja, es gab auch noch welche, die sich ihre Tracht beim Pflücken von Blaubeeren schmutzig machten.

Um 17.00 Uhr fand die Generalprobe in der Hochwaldhalle statt. Daraufhin gingen wir gleich „auf Schnitzeljagd“. Um 19.00 Uhr begann der Heimatabend des Jakobitreffens. Sabine Januschko stellte das Programm anlässlich zur Feier des 115. Geburtstags von Sepp Skalitzky zusammen. Mit unseren Freunden aus Esslingen, Nürtingen, Backnang, Ellwangen und Heidelberg gestalteten wir ein abwechslungsreiches Programm mit schönen Tänzen und Liedern. Wir möchten meinen, dass die Sing- und Tanzleitung stolz auf uns sein dürfen. Es war uns eine Freude, an dem Abend mitgewirkt zu haben, denn es waren schöne Momente. Alle Anwesenden wissen jetzt, dass der Weg zu mein Diandl genauso „stoanig“ war, wie „der Weg von Eisenstein nach Rom“. Bei Tanzen und Singen wurde es richtig warm und die Mitwirkenden hatten trotzdem jede Menge Spaß. Am Ende dankte der Überraschungsgast Bernd Posselt Ingo Hans für sein großes Engagement all die Jahre.

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Nach dem offiziellen Teil löste sich die Gesellschaft relativ früh auf, dennoch feierten wir in der Gaststube im Haus Rita weiter. Einige verabschiedeten sich, aber die meisten warteten bis Mitternacht, um Claudias Geburtstag zu feiern – ich wollte gerade erwähnen, wie alt sie wurde, aber das lässt Claudia nicht zu. Die letzten feierten bei einer super Stimmung bis spät in die Nacht.
Wie üblich mussten wir „schnell“ schlafen, denn am nächsten Morgen ging es wieder weiter. Nach dem Frühstück fuhren wir um 08.30 Uhr Richtung Dreisessel los. Um 09.30 Uhr sollten wir für die Bergmesse auf dem Berg bei der Bischof-Neumann-Kapelle sein.
Der Weg bis auf den Dreisessel mit den ganzen Blumen, Pflanzen und Schmetterlingen ist immer wieder etwas Besonderes. Das Wetter war schön und relativ warm und die Stimmung war toll. Die Glocken kündeten den Beginn der Bergmesse an, deren Zelebrant der Militärdekan Siegfried Weber war. Anschließend gingen wir wieder zurück zum Schutzhaus. Dort sprach Franz Payer die Grußworte und Bernd Posselt hielt die Festrede. Für die musikalische Umrahmung, sowohl bei der Messe als auch bei der Kundgebung, war dieTrachtenblaskapelle Neureichenau verantwortlich.

Wie jedes Mal stiegen wir auf den Aussichtspunkt des Dreisessels, um uns die Region des Dreiländerecks anzuschauen. Der Wind rauschte durch den Sumava.
Nach den abschließenden Hymnen gingen wir den Berg hinab. Wir trafen uns alle im Adolf-Webinger-Haus zum Mittagessen. Es gab Schweinebraten und Gulaschsuppe, danach Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde.
Die Gruppen verabschiedeten sich nach und nach und die Münchner machten sich um 16.00 Uhr auf den Weg nach Hause.

Claudia Entres Santana (Curitiba), Elisangela Leitzke (Blumenau)
Die Verfasserinnen sind beide Brasilianerinnen, Mitglieder und „Azubis“ in der Gruppenleitung der Böhmerwald Sing- und Volkstanzgruppe München.

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